Der Soziale Trainingskurs (STK)

Der Soziale Trainingskurs stellt eine spezialisierte Form der sozialen Gruppenarbeit dar.

Das Training ist

  • eine Alternativmaßnahme zum Wochendarrest
  • für Jungen und Mädchen mit einer Verurteilung nach dem JGG im leichten bis mittelschweren Deliktbereich
  • eine Lebensweltorientierte Maßnahme zum Erlenen von Normen, Werten und Regeln
  • Konfrontation und Reflexion des eigenen Fehlverhaltens im geschützten Rahmen der Gruppe

Da der Kurs konfrontativ ausgerichtet ist, ist es wichtig, dass sich diese Konfrontation nicht gegen die Person an sich richtet, sondern eindeutig Stellung zu ihren Taten und Verhaltensweisen bezieht. Offene Konfrontation gepaart mit Akzeptanz und Wertschätzung ist hierbei ein wichtiger Bestandteil, um die soziale Entwicklung zu fördern.

Rahmenbedingungen

Der Soziale Trainingskurs (STK) überschreitet die Dauer eines Wochenendarrestes nicht erheblich und beinhaltet:

  • drei Abendveranstaltungen à 1,5 Std. Dauer und ein Intensivwochenende von Samstag morgens bis Sonntag spätnachmittags. Das Wochenende findet in einem auswärtigen Tagungshaus statt.
  • Er ist ausgelegt für eine Gruppenstärke von maximal 15 Teilnehmern
  • Professionelle Anleitung durch erfahrene Trainer

Um einen Sozialen Trainingskurs abschließen zu können, müssen die Teilnehmer an allen Abendterminen und das komplette Wochenende teilnehmen.

Ausschlusskriterien

Die Teilnahme am Kurs setzt keine besonderen Fertigkeiten vorraus. Es gibt jedoch Punkte, die zum Ausschluss führen. Diese sind:

  • massive psychische Probleme
  • Suchtproblematik, so wie Alkohol- und Drogenkonsum kurz vor oder während der Maßnahme
  • Androhung oder Anwendung von Gewalt gegenüber anderen Teilnehmern oder dem Trainerteam.

Ziele des Kurses

Neben der Konfrontation mit dem eigenen Fehlverhalten und der Verdeutlichung von gesellschaftlichen Regeln, Normen und Werten gibt es weitere wichtige Ziele, die in diesem Kurs erreicht werden sollen:

  • Stärkung des Selbstbewusstseins und Selbstwertgefühls
  • Erweiterung verbaler Handlungsmöglichkeiten
  • Die Übernahme von Verantwortung für sich und die Gruppe
  • Neue Konfliktlösungsstrategien erkennen und erlernen
  • Eigen- und Fremdwahrnehmung erkennen und die Reflexion des eigenen Handelns erlernen

Methoden

Das Trainerteam verfügt über einen großen Pool an Methoden der sozialen Einzel- und Gruppenarbeit. Dadurch können sie auf individuelle Situationen und Gruppenstrukturen reagieren. Zu den Methoden gehören Übungen aus folgenden Bereichen:

  • Körpersprache
  • Deeskalation
  • Wahrnehmung
  • Rollenspiele
  • Einzel- und Gruppengespräche