Hilfen für minderjährige Misshandler

In den letzten Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass Kinder und Jugendliche nicht nur Opfer von Sexualstraftaten sind, sondern auch als sexuell deviante Täter bzw. Täterinnen in Erscheinung treten. Etwa ein Drittel aller sexuellen Misshandlungen werden durch Jugendliche begangen. Ferner berichten über 50 Prozent der erwachsenen Sexualstraftäter, dass sie als Kinder oder Jugendliche bereits mit sexuellen Übergriffen begonnen haben.

Ohne eine frühzeitige Behandlung der kindlichen und jugendlichen Misshandler/innen besteht die Gefahr, dass diese ihre sexuellen Übergriffe wiederholen und intensivieren. Daher benötigen diese Kinder und Jugendlichen Hilfe. Ein therapeutisches Eingreifen erhöht die Chance, sexuelle Misshandlungsmuster erfolgreich zu beeinflussen und weitere sexuelle Übergriffe zu verhindern. Deshalb darf dieses Verhalten nicht bagatellisiert werden.

Die Verhinderung weiterer Übergriffe hat innerhalb der Arbeit mit sexualdelinquenten Kindern und Jugendlichen unbedingten Vorrang. Das therapeutische Konzept ist insofern prinzipiell am Opferschutz orientiert. Die therapeutische Grundhaltung ist humanistisch. Die Täter bzw. Täterinnen werden in ihrer Persönlichkeit akzeptiert, die Taten nicht.

Möglich ist:

  • Fachberatung
  • Diagnostik
  • Einzel- und Gruppentherapie
  • Beratung und Begleitung der Sorgeberechtigten
  • Vernetzung der Hilfen