FairHandlungs-Training

Das FairHandlungs-Training ist eine

  • Verhaltensmodifikatorische Gruppenmaßnahme für erwachsenene Gewalttäter
  • Eine Zuweisung erfolgt auf Grund gerichtlicher Weisung

Für das FairHandlungs-Training gibt es aktuell keine Finanzierung, daher können wir diese Maßnahme momentan nicht anbieten. Mehr zur Finanzierung der Brücke Dortmund e. V. finden Sie hier (Link Über uns - Finanzierung).

Voraussetzungen

Zielgruppe sind Männer, die wegen Gewaltstraftaten verurteilt wurden (wiederholte Körperverletzung, aber auch gefährliche und schwere Körperverletzung, desgleichen mit Todesfolge, Raub, Totschlag und Mord).

Die Teilnehmer müssen intellektuell und sprachlich in der Lage sein den Trainingsinhalten zu folgen. Akut Suchtmittelabhängige und skut psychisch kranke Personen können nicht an den Kursen teilnehmen.

Der Kurs weist zwar inhaltliche und methodische Parallelen zum Anti-Aggressivitäts-Training® der Brücke Dortmund e.V. auf, ist aber komplett auf die Altersgruppe erwachsener Gewalttäter konzipiert und abgestimmt worden.

Ablauf

Das Training hat eine Laufzeit von insgesamt fünf Monaten und wird mit maximal zwölf Teilnehmern durchgeführt. Es teilt sich in drei Phasen, Vorbereitung, Gruppenphase und Abschlussgespräch(e), auf.

Innerhalb der Vorbereitungsphase werden drei bis vier Einzelgespräche von ca. einer Stunde Dauer mit den Klienten geführt. Ist ausreichende Motivation erkennbar, das gewaltbereite Handeln zu modifizieren, wird die Teilnahme an der Gruppenphase ermöglicht.

Diese stellt das zentrale Element der gesamten Maßnahme dar. Die ca. 15 Termine innerhalb der Gruppenphase finden in der Regel wöchentlich, mit einer Dauer von zwei bis drei Stunden, statt. Die Verfestigung der Persönlichkeitsstrukturen bei Erwachsenen macht eine angemessene Methodenanwendung erforderlich.

Innerhalb der Gruppenphase geht es in erster Linie um die Modifizierung der gewaltaffinen Persönlichkeitsanteile der Teilnehmer. Bei der Reflexion der individuellen Lebenssituationen dokumentiert sich ein über Jahre andauernder negativer Einfluss des sozialen Umfeldes und die prägende Wirkung eigener psychischer und physischer Gewalterfahrungen. Vor und nach den Gruppensitzungen besteht in einem Zeitraum von jeweils ca. 30 Minuten für die Teilnehmer die Möglichkeit, aktuelle Probleme mit den Trainerinnen und Trainern zu besprechen.

Können Probleme in diesem Rahmen nicht gelöst werden, besteht die Möglichkeit, zusätzliche Einzeltermine mit den Trainerinnen und Trainern zu vereinbaren.

Nach der Gruppenphase erfolgt mit jedem Teilnehmer ein Abschlussgespräch. Hierbei geht es um eine individuelle Aufarbeitung und Reflexion der Gruppenergebnisse und ggf. die Weiterleitung an qualifizierte weiterführende Angebote. Dem ersten Schritt einer Veränderungsbereitschaft sollen weitere folgen.

Trainingsinhalt

Das FairHandlungs-Training ­ Gewaltlos im Konflikt der Brücke Dortmund e. V. ist eingebettet in ein innovatives und kreatives Verständnis von Pädagogik. Mit Methoden, wie dem Life-Act-Rollenspiel, Elementen des Psychodramas und Soziodramas, Provokations- und Konfrontationstests in Form des sogenannten Heißen Stuhls und weiteren Inhalten soll aufgedeckt und verdeutlicht werden, wie es zu aggressivem Handeln und Verhalten kommt. Diese Methode eignet sich sehr gut dazu, den im Laufe der Jahre aufgebauten ‚Schutzschild‘ gegen Einflüsse von außen zu durchbrechen und eine positive Entscheidung im Sinne von Gewaltverzicht zu treffen, weil hier den Gewalttaten entschieden entgegen gewirkt wird.

Ziele des Trainings

  • Erlangen von Handlungskompetenzen
  • Reduzierung gewalttätig-aggressiven Verhaltens
  • Einsicht in die eigenen Konfliktanteile
  • Bewusstmachung und Verantwortungsübernahme
  • Einübung und Erarbeitung von Strategien zur Verhaltensänderung
  • Aufzeigen von Tatkonsequenzen
  • Reduzierung von Feindlichkeitswahrnehmung
  • Distanzierung von Gewalt als Lösungsmöglichkeit
  • Opferemphatie

Ein deliktspezifisch ausgerichtetes Verhaltenstraining, wie das beschriebene FairHandlungs-Training – Gewaltlos im Konflikt, wird sich an Ursachenphänomenen, wie der persönlichen Situation des Teilnehmers, orientieren. Das Training wird allerdings nicht an diesen arbeiten, sie abschwächen oder modifizieren können. Innerhalb der Maßnahme wird versucht, die symptomatischen Erscheinungen beherrschen zu lernen und eine individuelle Kontrolle der auftretenden Aggressivität durch die Teilnehmer selbst zu ermöglichen.