Familienrat

Was ist ein Familienrat?

Ein Familienrat ist eine Möglichkeit, gemeinsam mit für die Familie wichtigen Menschen Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen und Hilfen zu planen. Die Familie kommt mit Freunden und Verwandten zusammen und erarbeitet gemeinsam einen Plan, wie man die Probleme lösen könnte. Dieser Plan soll für alle genügend Sicherheit bieten, wobei die Familie selbst die Verantwortung dafür übernimmt, welche Hilfe die Richtige ist.

Warum ein Rat mit Familie und Freunden?

Bei einem Familienrat kommen die Familie und Personen zusammen, die Interesse daran haben und bereit sind Verantwortung zu übernehmen. Dies können Freunde, gute Bekannte, Nachbarn, Freunde der Kinder, oder entfernte Verwandte sein: Alle die mithelfen können.

Was ist das Besondere an einem Familienrat?

Wenn die Personen, die sich an einem Familienrat beteiligen, den Plan erarbeiten, sind keine außenstehenden Personen oder Fachleute anwesend. Der Familienrat entscheidet selbstbestimmt.

Der Auftrag für einen Familienrat

Der Auftraggeber formuliert eine Sorge. Diese Sorge bildet den Auftrag, der durch den Familienrat gelöst werden soll. Der Auftraggeber, meistens eine pädagogische Fachkraft, beauftragt einen Koordinator mit der Koordinierung eines Familienrates. Mindestanforderungen, die in dem zu erstellenden Plan berücksichtigt werden sollen, werden festgelegt. Die Mindestanforderungen können sich z.B. auf die Sicherung des Kindeswohls beziehen.

Ziele

Die Familie erstellt mit den Freunden einen Plan, der schriftlich fixiert wird. Auftraggeber und Koordinator werden über den Plan informiert. Jeder, der eine Aufgabe aus dem Plan übernommen hat, unterschreibt diesen. Der Koordinator bespricht mit der Gruppe, wer in einigen Wochen an einem Termin teilnimmt, bei dem geschaut wird, ob der Plan funktioniert und an welchen Stellen er gegebenenfalls modifiziert werden muss.

Der Ablauf eines Familienrates

Die Familie kommt mit den Freunden und vorher bestimmten Fachleuten an einem geeigneten Ort zusammen.

In der ersten Phase des Familienrates stellen sich die Teilnehmer vor. Der Koordinator prüft, ob alle Teilnehmer über die Aufgabe des Treffens informiert sind. Die Fachkräfte geben Informationen aus ihrer fachlichen Sicht zu speziellen Themen, z.B. Hilfsmöglichkeiten bei Drogenerkrankungen, Angebote des Jugendhilfedienstes usw.

Diese Informationsphase endet mit der Sorge, die den Auftraggeber zu einem Familienrat veranlasst hat sowie einer Auftragsformulierung an die Teilnehmer: "Sie haben die Aufgabe einen Plan zu erstellen…" Danach verlassen alle Fachkräfte den Raum. Nun beginnt die Familienzeit. Nur die Familie und Freunde erarbeiten den Plan.

Der Koordinator, der die ganze Zeit in der Nähe bleibt, wird über den Plan informiert und gibt die Informationen an den Auftraggeber weiter. Dieser stimmt dem Plan zu, wenn er sicher ist, dass die Mindestanforderungen erfüllt werden. Dann kann auch die Sorge aufgehoben werden.

Es werden Überprüfungsvereinbarungen getroffen: Wer beobachtet die Umsetzung? Es wird ein Termin für den Folgerat vereinbart:

Dort wird überprüft, ob der erstellte Plan funktioniert und an welchen Stellen er gegebenenfalls modifiziert werden muss.